Filmkritik: Noah

Die Herausforderung für den Film ist von Anfang an klar: jeder kennt die Geschichte. Jeder weiss, wie es ausgeht. So werden zusätzliche Elemente eingesetzt, um die Geschichte interessanter zu machen. Es wird eine plündernde Zivilisation erfunden, die den Planeten brach lässt und alle Bäume verheizt. Die "guten" Menschen werden als Vegetarier gezeigt, die "schlechten" essen Fleisch.
Es werden gefallene Engel erfunden, die von Gott bestraft wurden, weil sie den Menschen helfen wollen.
Also schon mal einiges nicht verstanden in der Bibel.
Sonst ist der Film anständig gemacht. Es sind Elemente aus der Fantasy und aus Katastrophenfilmen auszumachen. Ausser der Heldenfamilie scheint sich niemand zu waschen. Durch den Einsatz der gefallenen Engel als Bauleute wird die Bauzeit verkürzt von hundert Jahren in der Bibel aufwohl nur wenige Wochen im Film. Im Film hat nur einer der Söhne eine Frau, die anderen sind noch Kinder. Doch in der Bibel sind diese ja längst erwachsen, sie sind schliesslich auch schon fast 100 Jahre alt!
Damit die Reise in der Arche nicht langweilig wird, wird die einzige Frau noch schwanger. Noah scheint keinen guten Draht zu Gott zu haben und will auch seine Familie umbringen.
Dann ist da noch der Anführer der Belagerer, der es problemlos schafft, innert kürzester Zeit eine Lücke in die Aussenmauer der Arche zu schlagen, dass er hinein kommt. Auch, wenn die Aussenhülle aus Baumstämmen besteht... Da hat die Logik wohl schon Feierabend gemacht.
Im Film verstummt Gott auch nach der Landung der Arche und den Regenbogen gibt es nicht.
Doch die Realität ist eine andere. Gott ist Liebe und er hat eine Beziehung mit Noah. So redet Gott permanent mit Noah und dieser kommt nicht ins Zweifeln. Es gab ja keine Schlacht um die Arche, denn nachdem die Tiere und die Familie Noahs in der Arche waren, verschloss Gott die Arche!
Noch eine Bemerkung am Rande: Methusalech war 187 Jahre alt, als er Lamech als Erstgeborenen hatte und 369, als Noah geboren wurde. Noah war wohl 500 Jahre alt, als er mit dem Bau der Arche begann (Methusalech war da bereits 869 Jahre alt) und 600, als die Flut kam. Methusalech starb im Alter von 969 Jahren, also genau im Jahr der Flut. Er starb also in der Flut oder kurz vorher.
Daraus folgere ich einfach mal, dass Methusalech nicht nach Gottes Wegen fragte, sondern sein eigenes Ding durchzog.

Nach der Landung der Arche segnete Gott Noah und seine Söhne (und wohl auch Töchter, doch wird dies jeweils im alten Testament nicht erwähnt). Gott sprach zur Familie direkt und persönlich.
Dies ist der Gott, den ich kenne: persönlich und immer gut und freundlich.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

wie verwalte ich 100 Linux Server?

warum bloggen?

Klimaveränderung – ein Überblick